Erfahren Sie, wie ein amerikanischer Erfinder eine Revolution in der Zündtechnik auslöste – von Streichhölzern bis hin zum weltberühmten Ronson-Feuerzeug.
Dieser Artikel beleuchtet das Leben von Louis V. Aronson – von seinen frühen Streichholz-Innovationen und der Gründung von Art Metal Works bis hin zur Erfindung des Ronson-Einhandfeuerzeugs, seiner Bedeutung im Krieg und seinem Stil in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Wer war Louis Vincent Aronson?Die Erfindung des ungiftigen StreichholzesDie Geburt der Marke RonsonDas weltweit erste Einhand-FeuerzeugRonson während des Krieges und in der amerikanischen KulturMid-Century Modern RonsonsWie der Funke eines Mannes eine Kultmarke entfachteLouis Vincent Aronson war ein Mann mit Feuer und Weitblick. Geboren im Jahr 1869 in New York City, wuchs er in einer Zeit auf, die von Erfindergeist geprägt war. Mit einem ausgeprägten Interesse an Metallurgie studierte Aronson an der Cooper Union for the Advancement of Science and Art. Bereits in seinen frühen Zwanzigern hatte er mehrere Metalllegierungen patentieren lassen – eine bemerkenswerte Leistung in einer Ära, in der Innovation gleichbedeutend mit Fortschritt war.
Doch Louis Aronson begnügte sich nicht mit theoretischem Tüfteln. Er wollte Dinge erschaffen. Praktische Dinge. Schöne Dinge. Dinge, die Menschen täglich nutzen – und niemals vergessen würden. So gründete er 1897 The Art Metal Works in Newark, New Jersey. Was als Hersteller dekorativer Metallwaren begann, sollte schließlich eine der dauerhaftesten Legenden des amerikanischen Designs begründen.
Eine seiner gesellschaftlich bedeutendsten Erfindungen war das ungiftige Streichholz. Damals enthielten herkömmliche Streichhölzer weißen Phosphor – eine hochgiftige Substanz, die bei Fabrikarbeitern zu der gefürchteten Krankheit „Phosphorkiefer“ führte. Aronsons sichere Streichholzformel revolutionierte die Branche und brachte ihm öffentliche Anerkennung ein, darunter eine Goldmedaille auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis.
Das war erst der Anfang. Im Laufe der Jahre meldete Aronson über 200 Patente an – von Galvanisierungsverfahren bis hin zu dekorativen Schreibtischaccessoires. Doch eine bestimmte Kategorie sollte sein Vermächtnis für immer verändern: automatische Zündvorrichtungen.
The Art Metal Works hatte sich einen Namen gemacht für die Herstellung luxuriöser und zugleich funktionaler Gegenstände – darunter Buchstützen, Tintenfässer und elegante Tischfeuerzeuge. Bereits in den 1910er-Jahren begann Aronson mit der Entwicklung automatischer Zündvorrichtungen zu experimentieren. Die frühen Feuerzeuge des Unternehmens waren kunstvoll und komplex – eher Kunstobjekte als Alltagswerkzeuge. Doch sie deuteten auf eine größere Vision hin.
Im Jahr 1923 ließ das Unternehmen den Namen „Ronson“ als Marke eintragen – eine verkürzte Form von Aronsons Nachnamen. Die Marke sollte schon bald für die perfekte Verbindung aus amerikanischer Ingenieurskunst und stilvollem Design stehen. Unter dem Label Ronson stand dem schlichten Feuerzeug eine echte Verwandlung bevor.
Im Jahr 1926 brachte Ronson das „Banjo“-Feuerzeug auf den Markt, benannt nach seiner flachen, abgerundeten Form. Revolutionär war das Einhand-Zündsystem: Ein einfacher Druck auf den Hebel erzeugte gleichzeitig den Funken und setzte den Brennstoff frei. Kein separates Öffnen einer Kappe oder Drehen eines Rädchens war mehr nötig. Es war das erste kommerziell erfolgreiche Feuerzeug seiner Art.
Der Werbeslogan – „Press it… it lights!!“ – war einfach, einprägsam und absolut zutreffend. Das Banjo-Feuerzeug war nicht nur ein Werkzeug. Es war ein Erlebnis. Sanft, sofortig und kühl in der Hand. Ein kleiner Hauch von Luxus – direkt in Ihrer Handfläche.
Während des Zweiten Weltkriegs zündete Ronson nicht nur Zigaretten an – sondern auch Hoffnung. Ronson-Feuerzeuge wurden an amerikanische Soldaten ausgegeben und entwickelten sich zu geschätzten Begleitern in Kasernen, Schützengräben und Erdlöchern. Ihre Zuverlässigkeit und robuste Bauweise machten sie zu verlässlichen Helfern. Manche wurden sogar mit den Namen oder Einheiten der Soldaten graviert – persönliche Andenken an eine Zeit der Unsicherheit.
Zuhause galt Ronson als Symbol für die Stärke der amerikanischen Industrie. Nach dem Krieg erlebte die Marke einen Aufschwung. Feuerzeuge waren nicht länger nur Gebrauchsgegenstände – sie wurden zu Statussymbolen. Ideal als Geschenk. Unverzichtbar für den Abend in Gesellschaft. Und stets griffbereit auf dem nächstgelegenen Cocktailtisch.
Die 1950er- und 60er-Jahre waren die Glanzzeit von Ronson. In dieser Ära präsentierte die Marke Modelle wie den Whirlwind, Crown und Varaflame mit schlanken Designs und modernen Oberflächen, die perfekt zum Stil der damaligen Wohnkultur und Automobile passten. Der Varaflame, eingeführt Anfang der 1950er-Jahre, verwendete Butan anstelle von Naphtha und verfügte über eine verstellbare Flamme – eine Innovation, die später von vielen Marken übernommen wurde.
Ronsons Fokus auf die Verbindung von Stil und Funktion machte seine Feuerzeuge zu beliebten Geschenken, Sammlerstücken und Accessoires für Geschäftsleute. Einige Modelle wurden in Armaturenbretter von Autos eingebaut, andere in mit Samt ausgekleideten Schachteln zusammen mit Zigarettenetuis oder Aschenbechern verkauft.
Louis V. Aronsons lebenslange Suche nach sicheren und effektiven Zündvorrichtungen führte ihn von Streichhölzern zu mechanischen Meisterwerken. Die Verbindung aus wissenschaftlicher Präzision und Industriedesign brachte eines der bekanntesten persönlichen Accessoires des 20. Jahrhunderts hervor – das Ronson-Feuerzeug.
Heute erinnert man sich an Aronson nicht nur wegen seiner technischen Leistungen, sondern auch wegen der Kultur, die er mitentfacht hat. Ob auf dem Schlachtfeld, im Konferenzraum oder auf einem Couchtisch der 1950er-Jahre – Ronson-Feuerzeuge stehen für eine Zeit, in der Innovation greifbar war, Materialien eine zentrale Rolle spielten und gutes Design den Unterschied machte.
Artikel teilen
Sie können jederzeit zurücktreten (opt-out). Sie stimmen den Datenschutzbestimmungen zu.