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Phiale (Patera)

Die Phiale, auch Patera genannt, war ein zentrales Kultgefäß der griechisch-römischen Antike zur Darbringung von Trankopfern.

Runde antike Phiale mit zentralem Omphalos und fein gearbeitetem Reliefdekor, das Herakles’ Auffahrt in den Olymp mit Streitwagen und mythischen Figuren zeigt.
Bild: Reliefverzierte Omphalosschale mit der Auffahrt des Herakles in den Olymp. Calenische Reliefkeramik, 3. Jh. v. Chr. Kunsthistorisches Museum Wien (KHM).
von Stable MARK - eigenes Werk.

Entdecken Sie die zeremonielle Bedeutung von Phiale und Patera – zwei zeitlosen Gefäßen, die in der Antike als Verbindung zwischen Mensch und Gottheit dienten.

In der antiken Religionspraxis gehörten die Phiale (griechisch) und die Patera (lateinisch) zu den am häufigsten verwendeten Gefäßen für Trankopfer – also das kultische Ausgießen von Flüssigkeiten als Gaben für Götter oder Verstorbene. Diese flachen Schalen ohne Fuß und Henkel bestanden aus Keramik, Bronze, Silber oder Gold. Eine zentrale Wölbung an der Unterseite, der sogenannte Omphalos, erleichterte das Halten beim Ausgießen.

Römische Silberschale mit floralen Motiven im Relief und vergoldetem Omphalos, vermutlich für rituelle Zwecke verwendet.
Bild: Römische Silberschale mit floraler Reliefverzierung und vergoldetem Omphalos. Vermutlich rituelle oder zeremonielle Nutzung. Kunsthistorisches Museum Wien (KHM).
Quelle: von Stable MARK - eigenes Werk.

Obwohl beide Begriffe dasselbe Gefäß bezeichnen, wird „Phiale“ überwiegend im griechischen, „Patera“ im römischen Kontext verwendet. Trankopfer waren ein grundlegender Bestandteil religiöser Frömmigkeit. In Griechenland gehörten sie zum Alltag, während in der römischen Ikonografie Götter und Kaiser mit der Patera über einem Altar dargestellt werden – ein Ausdruck von Pietas, der religiösen Pflicht.

Viele dieser Gefäße sind kunstvoll gestaltet: mit Reliefdekor, Vergoldung oder Inschriften. Einige spätrömische Varianten mit langem Griff – sogenannte Trullae – dienten dem häuslichen Gebrauch, nicht jedoch rituellen Zwecken.

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Antike römische Silberschale mit vergoldetem Omphalos und umlaufenden tropfenförmigen Reliefverzierungen in symmetrischem Muster.
Bild: Römische Silberschale mit vergoldetem Omphalos und Tropfenrelief. Wahrscheinlich Teil eines zeremoniellen Sets, fein gearbeitet. Kunsthistorisches Museum Wien (KHM).
Quelle: von Stable MARK - eigenes Werk.

Die Phiale und Patera zeigen eindrucksvoll, wie eng Alltag und Spiritualität in der Antike miteinander verknüpft waren.

Neben der Phiale waren auch Gefäße wie Kylix, Rhyton, Skyphos und Kantharos fester Bestandteil des kultischen und geselligen Lebens der Antike.

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Was ist eine Patera?

Grünliche römische Omphalosschale mit zentralem Omphalos und strahlenförmiger Rippendekoration, Anfang 1. Jh. n. Chr.
Bild: Roman omphalos phiale with ribbed inner surface. Early 1st century AD. Kunsthistorisches Museum Wien (KHM).
Quelle: von Stable MARK - eigenes Werk.

Eine Patera ist eine flache, runde Schale ohne Henkel oder Fuß, die im römischen Kult zur Darbringung von Trankopfern diente – meist mit Wein oder Öl.

Was heißt patera?

Das lateinische Wort patera bedeutet „flache Opferschale“. Es stammt vom Verb patere ab („offen sein“) und verweist auf die offene Form des Gefäßes.

Wozu dient eine Patera?

Die Patera wurde bei Opferritualen verwendet, um Flüssigkeiten wie Wein auf Altäre oder in die Erde zu gießen – als Zeichen der Ehrerbietung gegenüber den Göttern.

Was ist eine Phiale?

Die Phiale ist das griechische Pendant zur Patera und wurde ebenfalls für Trankopfer genutzt. Auch sie ist flach, rund und besitzt meist keinen Griff.

Was ist eine römische Patera?

Eine römische Patera war ein Kultgefäß aus Bronze, Silber oder Keramik, das bei religiösen Zeremonien zum Ausgießen von Flüssigkeitsopfern verwendet wurde.

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