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Davy Sicherheitslampe

Die Davy-Lampe, der die Rettung tausender Leben zugeschrieben wird, wurde von ihrem Erfinder der Welt frei zur Verfügung gestellt – ohne Patentanspruch.

Dieser Artikel untersucht die Erfindung, das Funktionsprinzip, die Auswirkungen und das Vermächtnis der Davy-Lampe – einschließlich seltener Abbildungen und originalgetreuer Rekonstruktionen der Experimente.

Messing-Davy-Sicherheitslampe von E. Thomas & Williams Ltd. mit Drahtgitterzylinder und Stützstangen – konstruiert für den sicheren Einsatz in explosionsgefährdeten Bergwerken.
Bild: Davy-Sicherheitslampe des Typs von E. Thomas & Williams Ltd., mit zylindrischem Drahtgeflecht und Messingfuß, verwendet zur Erkennung von Grubengas im Bergbau.
Quelle: von Stable MARK - eigenes Werk, eigene Sammlung

Die Davy-Sicherheitslampe ist eine Sicherheitslampe, die 1815 vom Chemiker Sir Humphry Davy erfunden wurde. Sie wurde für den Einsatz in Kohlebergwerken entwickelt und ermöglichte eine sichere Beleuchtung in entzündlichen Umgebungen, ohne die tödlichen Gase unter Tage wie Methan (auch Schlagwetter genannt) zu entzünden.

Gravur eines Modells der Davy-Sicherheitslampe mit Drahtgeflecht, persönlich von Sir Humphry Davy gefertigt und von der Royal Society aufbewahrt.
Bild: Modell der ursprünglichen Davy-Sicherheitslampe, eigenhändig von Sir Humphry Davy gefertigt. Dieses historisch bedeutsame Stück befindet sich im Besitz der Royal Society.
Quelle: Stories of Inventors and Discoverers in Science and the Useful Arts. A book for Old and Young. Von John Timbs, F.S.A., Google Books

Revolutionär an der Davy-Sicherheitslampe war die Verwendung eines feinen Drahtgeflechts, das die Flamme umschloss – es verhinderte Explosionen, ließ aber dennoch Licht und Luft durch.

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Vor 1959
$ 94
Ref: 1CM21

Wofür wird die Davy-Sicherheitslampe verwendet?

Die Davy-Sicherheitslampe wurde entwickelt, um eine sichere Beleuchtung in Kohlebergwerken zu ermöglichen, in denen häufig gefährliche Gase wie Methan (Schlagwetter) vorkamen. Vor ihrer Erfindung verwendeten Bergleute offene Flammen, die oft tödliche Explosionen auslösten.

Ein Mann im Anzug und mit Brille hält ein Modell der Davy-Sicherheitslampe in eine Glasschale, um deren Sicherheit in brennbaren Gasatmosphären zu demonstrieren.
Bild: Eine brennende Davy-Sicherheitslampe kann gefahrlos in eine umgedrehte Schale mit Luft und Gas gehalten werden. Das Drahtgeflecht hält die Temperatur unterhalb des Zündpunktes.
Quelle: Popular Science Monthly, Google Books

Dank ihres schützenden Drahtgeflechts ermöglichte die Davy-Sicherheitslampe den Bergleuten, Licht unter Tage zu tragen, ohne entzündliche Gase zu entzünden – und machte so den Tiefbergbau sicherer und effizienter.

Detaillierte historische Zeichnung, die sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch den inneren Aufbau der Davy-Sicherheitslampe zeigt.
Bild: Zwei Abbildungen der Davy-Sicherheitslampe – links die vollständige Außenansicht, rechts ein Querschnitt mit den inneren Komponenten.
Quelle: Pages Weekly - 1902, Google Books

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Wer erfand die Davy-Sicherheitslampe?

Die Davy-Sicherheitslampe wurde 1815 von Sir Humphry Davy, einem britischen Chemiker, erfunden. Er entwickelte sie, um Bergleute vor tödlichen Explosionen durch Grubengas (Methan) zu schützen. Sein Design umschloss die Flamme mit einem feinen Metalldrahtgeflecht, das den sicheren Einsatz in entzündlichen Umgebungen ermöglichte.

Schwarz-weißes graviertes Porträt von Sir Humphry Davy in Kleidung des 19. Jahrhunderts, dargestellt in einem runden Rahmen.
Bild: Graviertes Porträt von Sir Humphry Davy, dem Erfinder der Davy-Sicherheitslampe, gefeierten Chemiker und Pionier der Bergbausicherheit.
Quelle: Mining: An Elementary Treatise on the Getting of Minerals von Arnold Lupton, M.I.C.E., F.G.S. usw. – 1896, Google Books

Vor Davy hatten andere versucht, das Problem von Gasexplosionen unter Tage zu lösen. William Reid Clanny entwarf 1813 eine umständliche Sicherheitslampe aus Wasser und Glas, und Alexander von Humboldt hatte zuvor in Deutschland flammenresistente Lampen vorgeschlagen. Ihre Arbeiten bereiteten den Weg für Davys praktischere und wissenschaftlich ausgefeiltere Konstruktion.

Wie funktionieren Davy-Sicherheitslampen?

Explosionszeichnung einer Davy-Sicherheitslampe mit beschrifteten Teilen: Griff, Abdeckung, Drahtgeflechtzylinder und verlötete Verbindung an der Basis.
Bild: Beschriftetes Diagramm, das den grundlegenden Aufbau der Davy-Sicherheitslampe zeigt, einschließlich Drahtgeflecht, Griff, Abdeckung und Lötverbindung.
Quelle: Popular Sciense Monthly, Google Books

Die Davy-Sicherheitslampe umgibt die Flamme mit einem feinen Drahtgeflecht, das Luft zur Flamme lässt, aber verhindert, dass sich explosionsfähige Gase wie Methan außerhalb der Lampe entzünden. Das Geflecht nimmt Wärme auf und kühlt so jede entweichende Flamme ab.

Wissenschaftler demonstriert einen Sicherheitstest an einer Davy-Sicherheitslampe, indem er im Labor einen Gasstrom auf die Flamme richtet.
Bild: So wirksam ist dieser Schutz vor Grubenexplosionen, dass ein Strom brennbaren Gases gefahrlos darauf gerichtet werden kann.
Quelle: Popular Sciense Monthly, Google Books

Wenn gefährliche Gase vorhanden sind, brennt die Flamme höher oder ändert ihre Farbe – ein Warnsignal für die Bergleute. Bei zu wenig Sauerstoff erlischt die Flamme – ein weiteres Sicherheitszeichen.

Wann wurde die Davy-Sicherheitslampe erfunden?

Die Davy-Sicherheitslampe wurde Ende 1815 während einer intensiven Experimentierphase von Sir Humphry Davy erfunden. Am 9. Januar 1816 wurde sie erstmals erfolgreich im Hebburn-Bergwerk in Nordostengland getestet.

Illustration eines jungen Humphry Davy, der einem älteren Mann seinen ersten Entwurf der Sicherheitslampe präsentiert, während eine Frau zuschaut.
Bild: Humphrys erster Versuch mit der Sicherheitslampe.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Schon zuvor, am 3. November 1815, wurde Davys privater Brief, in dem er seine Experimente beschrieb, in Newcastle öffentlich gemacht. Am 9. November 1815 stellte er seine Erfindung dann offiziell der Royal Society in London vor und wurde für seine Arbeit mit der angesehenen Rumford-Medaille ausgezeichnet.

Experimente, die zur Erfindung der Davy-Sicherheitslampe führten

Bevor Davy sein Design abschloss, führte er eine Reihe von Experimenten durch:

Ätherdampf und die glühende Platinspirale

Kann eine Zündung ohne offene Flamme aufrechterhalten werden?

Illustration eines Glases mit einer rotglühenden Platinspirale über Ätherdampf, verwendet von Davy zur Demonstration flammenfreier Zündung.
Bild: Davy’s Experiment mit einer glühenden Platinspirale, die durch Ätherdampf ohne sichtbare Flamme erhalten bleibt.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Davy platzierte eine rotglühende Platinspirale über einer kleinen Menge Äther in einem Glas. Während sich der Äther verdampfte, blieb die Spirale ohne sichtbare Flamme hellrot glühend. Dies bewies, dass eine Zündung allein durch Wärme aufrechterhalten werden konnte – eine entscheidende Erkenntnis für die Entwicklung einer flammenfreien Sicherheitslampe für Bergleute.

Flammenfreie Verbrennung mit Spirituslampe

Kann die Zündung auch ohne sichtbare Flamme aufrechterhalten werden?

Illustration einer Spirituslampe mit einer Platinspirale um den Docht, die eine flammenfreie Verbrennung mit Alkohol­dampf demonstriert.
Bild: Davys Experiment mit der Spirituslampe zeigt, dass die Verbrennung auf einer rotglühenden Spirale auch nach dem Löschen der Flamme weiter bestehen kann.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Davy wickelte eine rotglühende Platinspirale um den Docht einer mit Alkohol (Weingeist) gefüllten Spirituslampe. Nachdem er die Lampe kurz entzündet hatte, löschte er die Flamme – doch die Spirale glühte weiter. Der Dampf verbrannte langsam allein am heißen Metall, was bewies, dass unter bestimmten Bedingungen keine sichtbare Flamme nötig ist, um eine Verbrennung aufrechtzuerhalten.

Brennt eine Flamme auch in der Mitte?

Welcher Teil einer Flamme brennt eigentlich?

Illustration einer Kerzenflamme, die eine Glasplatte berührt, mit einem hellen Ring und einem dunklen Zentrum, wo keine Verbrennung stattfindet.
Bild: Davys Flammenexperiment mit einer Glasplatte zeigte ein dunkles Zentrum in der Kerzenflamme – ein Hinweis auf unverbrannte Gase aufgrund von Sauerstoffmangel.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Um herauszufinden, ob eine Kerzenflamme in der Mitte oder nur außen brennt, hielt Davy eine dünne Glasplatte direkt in die Flamme. Durch das Glas sah er einen hellen Ring mit einem dunklen Zentrum – ein Beweis dafür, dass die Mitte der Flamme unverbranntes Gas enthält, da dort nicht genug Sauerstoff vorhanden ist.

Untersuchung von Gasen im Inneren der Flamme

Illustration einer Kerzenflamme mit einem kleinen Glasröhrchen, das Gas zu einer zweiten Flamme oberhalb des Röhrchens leitet.
Bild: Davy’s Flammenröhrchen-Experiment zeigte, dass das Zentrum der Flamme unverbranntes Gas enthält, das sich bei Kontakt mit einer weiteren Flamme entzünden kann.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Um herauszufinden, ob das dunkle Zentrum einer Kerzenflamme unverbrannte Gase enthält, führte Davy ein kleines Glasröhrchen in die Mitte der Flamme ein. Das Gas stieg durch das Röhrchen auf, und als er eine weitere Flamme an die obere Öffnung hielt, entzündete es sich – es entstand eine zweite Flamme. Dies bewies, dass der zentrale Teil der Flamme brennbare Gase enthielt, die noch nicht verbrannt waren.

Das Experiment mit konzentrischen Röhren

Illustration der konzentrischen Röhrenkonfiguration von Davy zur Blockierung der Flammenausbreitung bei gleichzeitigem Luftdurchlass.
Bild: Davy’s Experiment mit konzentrisch angeordneten Metallröhren zeigte, dass enge Luftkanäle die Flamme am Durchdringen hindern und so Explosionen verhindern können.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Um Explosionen zu verhindern, die durch Flammen in Gasleitungen verursacht werden, begann Davy mit Experimenten an kleineren Metallkanälen. Er steckte feine Metallröhren ineinander, sodass konzentrische Ringe mit schmalen Luftspalten entstanden. Diese Anordnung ließ Luft zur Flamme gelangen, verhinderte jedoch, dass sich die Flamme zurückausbreitete. Das Experiment – siehe Abbildung (7.jpg) – zeigte, dass eine Verringerung des Rohrdurchmessers das System sicherer machte. Davy verwendete diese Konfiguration anschließend sowohl am oberen als auch am unteren Ende eines Lampenschornsteins, um sicherzustellen, dass selbst bei Eindringen von Schlagwetter keine Zündung der Umgebungsluft erfolgte.

Konstruktion der ersten Davy-Sicherheitslampe

Illustration von Davys frühem Entwurf einer Flammensicherheitslampe mit hohem Schornstein und innerer Röhrenstruktur.
Bild: Davys Prototyp einer Sicherheitslampe verwendete konzentrische Röhren, um eine Flammenausbreitung zu verhindern – erfolgreich in einem explosiven Gasgemisch getestet.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

In einem seiner letzten Experimente baute Davy einen Prototyp einer Sicherheitslampe, bei dem konzentrische Metallröhren den Luftstrom regelten. Er testete ihre Zuverlässigkeit, indem er sie in ein hochexplosives Gasgemisch tauchte. Die Flamme im Inneren konnte die äußeren Gase nicht entzünden, und wenn Grubengas (Schlagwetter) eindrang, erlosch die Flamme, anstatt eine Explosion zu verursachen. Dies bestätigte die Sicherheit der Lampe.

Drahtgewebe-Flammentest

In diesem Experiment zeigte Davy, wie Drahtgewebe die Ausbreitung einer Flamme verhindern kann. Eine Flamme wurde unter ein Metallgewebe gehalten. Die Flamme drang zwar durch das Gewebe, entzündete aber nichts auf der anderen Seite.

In Davys Experiment konnte eine unter Metallgewebe platzierte Flamme nichts darüber Entzünden – der Versuch bewies, dass das Drahtgeflecht die Flammenausbreitung verhindern konnte.
Bild: Illustration: Darstellung einer Flamme unter einem Drahtgewebe, das die Flammenausbreitung blockiert.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Dann wurde ein kleines Stück Kampfer auf das Drahtgewebe gelegt und darunter eine Flamme gehalten. Der Kampferdampf entzündete sich und brannte nach unten, doch der Kampfer selbst fing kein Feuer.

Illustration von Kampfer auf einem Metalldrahtgewebe mit darunterliegenden Flammen, die die Verbrennung der Dämpfe zeigen.
Bild: Ein Stück Kampfer, auf Drahtgewebe gelegt, entzündete sich nur in Dampf-Form und brannte nach unten, ohne den festen Kampfer selbst zu entflammen.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Diese Experimente bewiesen, dass die Metallfäden des Drahtgewebes – hervorragende Wärmeleiter – genügend Energie aufnahmen, um die Flamme abzukühlen und ihre Ausbreitung zu verhindern. Dieses Prinzip wurde zum zentralen Sicherheitsmechanismus der Davy-Sicherheitslampe.

Endgültiges Design der Sicherheitslampe

Illustration der vollendeten Davy-Sicherheitslampe mit Drahtgeflechtgehäuse und Brennkammer.
Bild: Das endgültige Design von Davys Sicherheitslampe mit einem feinen Drahtgeflechtzylinder, der die Flamme einschließt und austretende Gase abkühlt.
Quelle: The Wonders of Science or, Young Humphry Davy von Henry Mayhew – 1856, Google Books

Davy erkannte schließlich, dass eine Flamme sicher eingeschlossen werden kann, wenn sie von einem feinen Drahtgeflecht-Zylinder umgeben ist. Dank der kühlenden Wirkung des Metallgewebes konnten selbst explosive Gase innerhalb der Lampe sicher verbrennen, ohne die gefährliche Umgebung außerhalb zu entzünden. Dieses einfache, aber geniale Konzept wurde zum grundlegenden Prinzip der Davy-Sicherheitslampe.

Varianten und Verbesserungen der Lampe

Abbildungen von drei Davy-Sicherheitslampen mit unterschiedlichen Sicherheitsanpassungen, darunter Glasschilde und Schutzgehäuse
Bild: Varianten der Davy-Sicherheitslampe – Jack-Lampe mit Glasschild, Version mit verlängertem Glasschornstein und Modell mit festem Außengehäuse
Quelle: Mining: An Elementary Treatise on the Getting of Minerals von Arnold Lupton, M.I.C.E., F.G.S. – 1896, Google Books

Nachdem Davy das Prinzip des Flammenrückhalters aus Drahtgeflecht perfektioniert hatte, untersuchte er verschiedene Lampenkonstruktionen, um Sicherheit und Sichtbarkeit zu maximieren. Einige Modelle besaßen einen Glasschutz um das Geflecht (wie die Jack-Lampe), andere verlängerten den Glasschornstein bis ganz nach oben, und einige umschlossen die gesamte Flamme mit einem festen Außengehäuse. Jede Variante wurde an spezifische Bedingungen im Bergbau angepasst und bot einen ausgewogenen Schutz vor explosiven Gasen bei gleichzeitig praktikabler Beleuchtung.

War die Davy-Sicherheitslampe völlig sicher?

Nein, die Davy-Sicherheitslampe war nicht völlig sicher, auch wenn sie einen großen Fortschritt für die Sicherheit im Bergbau darstellte.

Technische Zeichnung einer Davy-Sicherheitslampe im Querschnitt, die Innenbauteile wie den Drahtgewebezylinder und den Ölvorratsbehälter zeigt.
Bild: Detaillierter Querschnitt einer Davy-Sicherheitslampe mit Drahtgewebe-Flammenfänger und innerem Aufbau.
Quelle: The Mine Foreman's Handbook von Robert Mauchline – 1910, Google Books

Warum sie nicht völlig sicher war:

  • Überhitzung des Drahtgeflechts: Wenn die Lampe hohen Konzentrationen brennbarer Gase (Schlagwetter) ausgesetzt war, konnte das Drahtgeflecht rotglühend werden. Sobald es diese Temperatur erreichte, konnte es das Gas außerhalb der Lampe entzünden – und der Sicherheitsmechanismus versagte.
  • Luftstrombehinderung: Schmutz, Öl oder mangelhafte Wartung konnten das Drahtgeflecht verstopfen, wodurch die Lampe schlecht brannte, ausging – oder schlimmer noch – die Flamme entweichen konnte.
  • Zerbrechlichkeit im Einsatz: Obwohl robuster als die Geordie-Lampe, war sie dennoch anfällig für grobe Handhabung. Ein beschädigtes Drahtgeflecht machte sie wirkungslos und gefährlich.
  • Missverständnis ihrer Grenzen: Manche Bergleute glaubten, die Lampe würde sie unter allen Umständen schützen, und nahmen sie mit in besonders gasreiche Bereiche – oft ein tödlicher Fehler.

Wird die Davy-Sicherheitslampe heute noch verwendet?

Nein, die Davy-Sicherheitslampe wird im modernen Bergbau nicht mehr eingesetzt. Sie wurde durch elektrische Lampen und moderne Gasmessgeräte ersetzt, die sicherer, heller und präziser sind. Offene Flammen sind heute in Bergwerken verboten, und strenge Sicherheitsvorschriften schreiben den Einsatz besserer Werkzeuge vor. Heute ist die Davy-Sicherheitslampe hauptsächlich in Museen zu sehen oder wird symbolisch bei Veranstaltungen zum Bergbauerbe verwendet.

Wie viele Leben rettete die Davy-Sicherheitslampe?

Schätzungen zufolge rettete die Davy-Sicherheitslampe im 19. Jahrhundert Tausende von Leben. Einige Quellen schreiben ihr zu, die Zahl der Todesfälle im Bergbau in den Jahrzehnten nach ihrer Einführung um mehr als zwei Drittel gesenkt zu haben. Die Zahl der Todesopfer pro Million Tonnen geförderter Kohle ging nach ihrer Einführung deutlich zurück.

Parlamentsberichte über die Grenzen der Sicherheitslampe

Trotz des anfänglichen Erfolgs der Davy-Sicherheitslampe übten mehrere offizielle Berichte später Kritik an ihrem übermäßigen Einsatz. Ein Sonderausschuss des britischen Unterhauses stellte 1835 fest, dass die Lampe den Grubenbesitzern das Vertrauen gab, gefährliche Flöze abzubauen, ohne die Belüftung zu verbessern. Untersuchungen nach tödlichen Unfällen in Orten wie Wallsend und Whitehaven zeigten, dass die Lampen häufig beschädigt, schlecht gewartet oder unsachgemäß verwendet wurden. Ausschüsse empfahlen daher bessere Luftzirkulationssysteme – nicht allein die Lampe – als langfristige Lösung für die Sicherheit im Bergbau.

Negative Folgen der Davy-Sicherheitslampe

Die Davy-Sicherheitslampe rettete viele Leben, hatte aber auch Nachteile. Sie gab Grubenbesitzern das Vertrauen, in tiefere und riskantere Flöze vorzudringen, und verzögerte manchmal die Einführung besserer Belüftungssysteme. Bei hoher Gaskonzentration konnte die Lampe erlöschen – und ließ Bergleute genau dann im Dunkeln zurück, wenn Gefahr drohte. Zwar reduzierte sie Unfälle, förderte jedoch zugleich riskanteren Bergbau.

Zeichnungen der Davy-Sicherheitslampe

Gravierte Diagramme von Davy-Sicherheitslampen, einschließlich Schnittansichten, Drahtgeflecht-Designs und Lampenvarianten mit beschrifteten Teilen.
Bild: Technische Zeichnungen verschiedener Komponenten und Ausführungen der Davy-Sicherheitslampe, die Konstruktions- und Funktionsdetails zeigen.
Quelle: Mining: An Elementary Treatise on the Getting of Minerals von Arnold Lupton, M.I.C.E., F.G.S., etc. – 1896, Google Books

Wer erfand die Lampe – Davy oder Stephenson?

George Stephenson präsentierte seine eigene Sicherheitslampen-Konstruktion, so gennant Geordie-Sicherheitslampe im Oktober 1815 im Bergwerk von Killingworth – wenige Wochen vor Davy seine Erfindung öffentlich vorstellte. Seine Version nutzte einen Glaszylinder und kontrollierte Luftzufuhr. Obwohl sich die beiden Lampen in ihrer Funktionsweise unterschieden, führte das zeitliche Zusammentreffen zu einem langanhaltenden Streit darüber, wem die Erfindung tatsächlich zuzuschreiben sei.

Illustration zum Vergleich der Davy-Sicherheitslampe mit Drahtgeflecht (links) und der Stephenson-Lampe mit Glaszylinder und Luftstromdesign (rechts), beide entwickelt zur Verhinderung von Grubenexplosionen.
Bild: Vergleich zweier bahnbrechender Sicherheitslampen – Davy’s Drahtgeflechtlampe (links) und Stephensons Glaszylinder-Design mit Luftkanälen (rechts).
Quelle: Young Chemists And Great Discoveries – 1939, Google Books

Im Wettstreit zwischen Humphry Davy und George Stephenson um die Erfindung der Sicherheitslampe machen ältere Berichte deutlich, dass Davy seine Lampe zuerst entwickelte – im späten Jahr 1815, auf Bitten des Rektors von Bishopwearmouth. Diese Quellen betonen, dass Stephenson zwar zur gleichen Zeit ein funktionierendes Modell vorstellte, sein Ansatz jedoch eher empirisch war – der eines erfahrenen Maschinenbauers – während Davy’s Lampe auf fundierter wissenschaftlicher Erkenntnis und chemischen Experimenten beruhte. Die beiden Lampen basierten auf unterschiedlichen Prinzipien: Stephensons Modell nutzte kontrollierte Lufteinlässe und einen Glaszylinder, während Davy auf Drahtgeflecht setzte, um die Flammen einzudämmen.

Bleistiftporträt von Sir Humphry Davy, dem Erfinder der Davy-Sicherheitslampe, in einem hochgeschlossenen Mantel und mit leicht seitlicher Blickrichtung.
Bild: Sir Humphry Davy, Bleistiftporträt.
Quelle: Google Books

Ältere Quellen betonen auch, dass Davy sich weigerte, seine Erfindung patentieren zu lassen, sondern sie stattdessen frei zur Verfügung stellte, um das Leben von Bergleuten zu schützen. Als Anerkennung erhielt er Silbergeschirr, eine russische Vase und einen Adelstitel – Symbole sowohl der Dankbarkeit als auch der Bedeutung seiner Arbeit. Für Davy war dies Wissenschaft im Dienst der Menschheit, nicht des Profits.

Was ist der Unterschied zwischen einer Davy-Sicherheitslampe und einer Geordie-Lampe?

Technische Illustration, die die Davy-Sicherheitslampe und die Stephenson-Lampe zeigt, wie sie in den Kohlebergwerken von Newcastle verwendet wurden, mit sichtbaren Unterschieden in Design und Sicherheitsmerkmalen.
Bild: Nebeneinanderstehendes Diagramm zum Vergleich der Davy-Sicherheitslampe und der Stephenson-(Geordie)-Lampe mit hervorgehobenen strukturellen Unterschieden.
Quelle: Google Books
Merkmal Davy-Sicherheitslampe Geordie-Lampe
Erfinder Humphry Davy George Stephenson
Abschirmung Messing-Drahtgeflecht Glaskamin mit Luftrohren
Stabilität Sehr robust Zerbrechliches Glas kann brechen
Lichtstärke Schwächer Heller
Sicherheitsmechanismus Flamme kann das feine Drahtgeflecht nicht durchdringen, verhindert Explosionen Luft strömt durch enge Röhren ein; Flamme erlischt bei Gaszutritt
Praktische Verwendung Weit verbreitet in vielen Bergwerken in Großbritannien und im Ausland Hauptsächlich im Nordosten Englands verwendet, insbesondere in Stephensons Heimatregion

Vermächtnis der Davy-Sicherheitslampe

Detaillierte Darstellung der Davy-Sicherheitslampe mit äußerer Struktur und inneren Komponenten, wobei das dichte Drahtgeflecht zur Verhinderung von Explosionen hervorgehoben wird.
Bild: Die Davy-Sicherheitslampe wurde zu einer ikonischen Erfindung der Bergbausicherheit, wobei das feine Drahtgeflecht – 784 Löcher pro Quadratzoll – als zuverlässige Flammensperre diente.
Quelle: Young Chemists And Great Discoveries – 1939, Google Books

Die Davy-Sicherheitslampe gilt als Meilenstein angewandter Wissenschaft, der Leben rettete. Ihre Erfindung markierte einen Wendepunkt in der industriellen Sicherheit, besonders im Kohlebergbau. Auch wenn sie schließlich durch elektrische Lampen ersetzt wurde, legte sie den Grundstein für moderne Sicherheitsstandards im Bergbau und wurde zu einem kraftvollen Symbol dafür, wie wissenschaftliches Denken reale menschliche Probleme lösen kann. Heute sind originale Davy-Sicherheitslampen begehrte Sammlerstücke und Museumsobjekte.

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